Das Bajonett und der Sensor machen den Unterschied
Der Vorteil einer Spiegelreflexkamera (Single Lens Reflex, kurz SLR) liegt auf der Hand: Über das Wechselbajonett kann man alle verfügbaren Objektive des Herstellers auf die Kamera pflanzen. Selbst wenn die Bildqualität einer Kompaktkamera identisch sein kann, reicht sie doch nicht an die kreativen Möglichkeiten einer SLR-Kamera heran. Angesichts der Superzoom- und Weitwinkelaufnahmen der SLRs schlackert der Besitzer einer herkömmlichen Digitalkamera nur mit den Ohren. |
Die Güte der Objektive zeichnet sich (wie in der analogen Fotografie) u.a. auch durch die Rändschärfe aus. Da der Sensor gegenüber der Filmfläche einiges kleiner ist, muss das Objektiv diesen Flächenverlust wieder ausgleichen. Bei den meisten SLR-Modellen gibt es neben den "analogen" Objektiven, speziell entwickelte "digitale" Objektive die das Problem lösen. Ohne Korrektur kommt es zu Randverzerrungen bzw. Kantenverfransungen. Des weiteren muß das Objektiv die Verzerrungen des Sensoraufbaus ausgleichen. So sind auf dem Sensor gegenüber dem Film Schutzschichten zur UV-Filterung und eine Glasschicht zum Schutz der Zelle. Diese Schicht kann bis zu 1,5mm ausmachen.
In den Kompaktkameras wird das Problem der Kantenverzerrung meistens ein wenig "herausgerechnet". Der kleine Aufbau der Optik und dem Sensor ist einfach nicht in der Lage die Verzerrungen optisch zu lösen. Deswegen sind hier die Prozesszeiten zwischen der Aufnahme und dem Speichern einiges größer und die Ergebnisse ein wenig schlechter als bei SLR's. |
Der zweite große Unterschied liegt im Sensor (CMOS/CCD). Da trotz evtl. gleicher Pixelanzahl die Güte der Bilder sich dennoch unterscheiden liegt schlicht an der Sensorgröße im Verhältnis zum Bildausschnitt, der 1. durch die Sensorgröße und 2. durch das Objektiv bestimmt wird. So hat ein großer Sensor bei gleicher Pixelanzahl die Möglichkeit mehr Lichtinformationen aufzunehmen als ein kleiner Sensor. Bei ausgewachsenen 3CCD Kameras ist die Problematik der Kantenverzerrung durch den Prismenteiler und die daraus resultierenden Ungenauigkeiten erheblich sensibler. Der Prismenteiler alleine muss in einer sehr hohen Präzision hergestellt werden. Auch hier tragen natürlich Farbfilter (R/G/B und UV) zur negativen Bilanz bei. Die Sensoren sind direkt auf dem Prisma aufgeklebt. So kann hier natürlich auf einen zusätzlichen Schutz der Zellen verzichtet werden. Somit müssen auf jeden Fall speziell entickelte Objektive alle Fehlertoleranzen des Prismenaufbaus ausgleichen. Die restlichen Fehler werden in der Matrix (Prozessor, der die einzelnen RGB-Werte in ein Norm-Farbdifferenzsignal (Y Cr Cb) umrechnet) ausgeglichen. Die Matrix sorgt ausserdem dafür, dass die Farben den Sehgewohnheiten der jewiligen Länder angeglichen wird. So sieht man in z.B:.Asien etwas "blaustichiger" gegenüber den Europäern, die es etwas "rotstichiger" gewohnt sind. (Hängt im Übrigen auch mit der Hautfarbe zusammen!) Diese Faktoren alleine sind schon der Grund, warum eine 3CCD gegenüber der "normalen" I Chip-Lösung sehr hohe Kosten bei der Herstellung und somit zu einem erheblich höheren Verkaufspreis führt. |
Bildstabilisatoren und ihre UnterschiedeDie ersten Cams mit Bildstabilisator kamen von Panasonic. Damals hatten die Aufnahme-CCDs noch nicht so viele Pixel. Schaltete man den Stabilizer ein, dann wurde der Bildwinkel etwas kleiner (nur ein Teil der CCD-Fläche wurde noch bildwirsam verwertet), die Schärfe wurde etwas schlechter (das ist aber schon lange nicht mehr so, heutige CCDs haben immer genug Pixel). |